Einen stimmungsvollen
Ostersamstag erlebten rund 120 Zuhörer in der Kultur- und
Sporthalle Oederan.
Zum deutsch-bulgarischen Freundschaftskonzert spielten das Jugendblasorchester
Klein-Erzgebirge sowie das Ensemble des Sofioter Kulturzentrums
Petar Beron und des I. englischsprachigen Gymnasiums der bulgarischen
Hauptstadt auf.
Über 80 Musiker im Alter zwischen sechs und 26 nahmen die
Gäste mit auf eine unterhaltsame Reise auf den Flügeln
der Musik. Klasse, so das einhellige Urteil nach 120 Minuten künstlerischer
Kost, die Tonkunst erwies sich erneut als das die Kulturen verbindende
Element, Notenzeichen kennen keine Sprachbarrieren.
Dabei wohnte dem Ereignis neben dem musikalischen Spaß durchaus
Symbolisches inne, amüsierte sich ein generationenübergreifendes
Publikum für einen guten Zweck. Erstmals begegneten sich
junge Leute aus wirtschaftlich schwer vergleichbaren Ländern
über ihr gemeinsames Hobby. Als einen Moment gelebter Verständigung
von Mensch zu Mensch wollten es die Veranstalter um Gastgeber-Vereinschef
Torsten Lange verstanden wissen. Noch während des Programms
ließen die Organisatoren ihre Intentionen laut werden, die
2002 vereinbarte Zusammenarbeit zwischen den Orchestern vielleicht
durch einen länderübergreifenden Förderverein noch
tatkäftiger zu unterstützen.
Auch Tränen wurde in Oederan vergossen. Das aber aus sehr
erfreulichem Grund: Dank des Engagements der Gastgeber um Orchesterchefin
Carmen Fuchs rollten die Sachsen auf einem geschmückten Handwagen
eine riesige Überraschung für die Bulgaren in die Halle.
Ein funkelnagelneues Schlagzeug übergaben stellvertretend
für die hiesigen engagierten Sponsoren Sängerin Gudrun
Lange und Bandchef Martin Djoleff von Kactus. Die Profikünstler
hatten den Löwenanteil für das Instrument zur Verfügung
gestellt. Dirigentin Nikolina Angelowa rang wie ihre Schützlinge
sichtlich um Fassung. Ein Geschenk, mit dem dem bulgarischen Orchester
nachhaltig geholfen werden kann.
Keine Frage, dass die Musiker die neue Errungenschaft gleich in
Besitz nahmen. Die Drummer Lyudmil Elshishki, Kiril Yanew und
Georgi Stankov trommelten sich noch während des Konzertes
am Gerät warm. Georgi durfte die "Schießbude"
quasi zuerst beim Stück "Tanz" einspielen und war,
nach ersten Spiel-Eindrücken befragt, echt sprachlos. Auch
seine beiden Schlagzeug-Kollegen ließen von da an kein Auge
mehr von Toms und Becken des neuen Teiles.
Ob Beatles- und Abba-Medley der Oederaner oder von nationaler
Folklore bestimmte Titel der Gäste - das anspruchsvolle Programm
hätte ein noch zahlreicheres Publikum verdient gehabt. Respekt,
wie sich die Musiker binnen eines Tages zwei gemeinsam Programmnummern
erarbeiteten, die sie zu Beginn und zum Ende des Konzertes darboten.
Ein würdiger Auftakt der Zusammenarbeit ist vollzogen.
Von Christof Heyden
22.4.2003
Freie Presse (Flöhaer Zeitung)
ANMERKUNG: Da Bulgarien im europäischen Raum ein fast vergessenes Land ist, haben wir uns die privaten Kontakte unserer Dirigentin zu Nutze gemacht. Sie hat in den letzten drei Jahren Bulgarien besucht, dieses Jugendblasorchester kennengelernt und weiß um die Sorgen und Nöte der bulgarischen Bevölkerung. Auf ihre Initiative hat unser Jugendblasorchester als Ausdruck freundschaftlicher Verbundenheit ein komplettes Schlagzeug dem bulgarischen Jugendblasorchester zum gemeinsamen Konzert übergeben, um damit die Kinder- und Jugendarbeit Bulgariens mitzugestalten. Ein besonderer Dank gilt folgenden Spendern:
Gudrun Lange & Kactus; Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema; Musiktreffpunkt Roland Ekle, Dettenhausen; Carmen Fuchs, Oederan; Musikverlag Küttner, Lichtenstein; Torsten Lange, Gahlenz; Jugendblasorchester Klein-Erzgebirge Oederan e. V.; Dr. Ina und Peter Kapitanov, Chemnitz; Familie Jürgen Mai, Flöha; Werbeatelier Laubstein, Oederan; Thomas Mai, Flöha; Familie Opitz, Lichtenau; Andreas Lindner, Gränitz; Enrico Schramm, Chemnitz; Familie Burat, Oederan; Alexander Babst, Oederan; Kathrin Bakardijev, Dresden und Ursula Geissler, Dresden.