Dass sich Jubilare aus gegebenen
Anlass zum Feiern Gäste einladen, ist allerorten praktizierter
Brauch.
Auch ein Ständchen gehört zu den gern dargebotenen Formen
eines Geburtstagsgrußes.
Aus gutem Grund haben sich jetzt 32 Oederaner Geburtstagskinder
gleich eine 700 Gäste fassende Konzerthalle gemietet und
werden, statt sich am Vortrag ihrere Gratulantenschar zu erfreuen,
denen selbst mit einem Festkonzert musikalisch die Referenz erweisen.
Am 31. Oktober feiert das Jugendblasorchester Oederan in der in
neuem Glanz erstrahlenden Nikolaikirche Freiberg sein fünfjähriges
Bestehen. Elf Mädchen und Jungen, die diesmal mit in dem
zur Konzerthalle umgebauten Gotteshaus aufspielen, gehören
zusammen mit Orchesterchefin Carmen Fuchs zu den "Fünfjährigen".
Im Frühjahr 1997 reifte bei der über Bezirksgrenzen
hinaus bekannten Musikerzieherin die durchaus kühne Idee,
junge Leute, teilweise musikalisch unbeleckt, für ein noch
im gleichen Jahr stattfindendes Weihnachtskonzert fit zu machen.
Der eher verrückte Wunsch wurde wirklich wahr. Mit dem jetzigen
Geburtstagskonzert setzen sich die Elf- bis 27-Jährigen einen
weiteren Meilenstein im Auftrittsgeschehen. Mit der Nikolaikirche
hat das einzige Jugendblasorchester seiner Art im Landkreis Freiberg
eine weitere namhafte Bühne erobert.
60 Monate mit Höhen und Tiefen im musikalischen und persönlichen
Leben liegen seitdem hinter den Musikanten aus Breitenau, Oederan,
Niederwiesa, Lichtenwalde, Eppendorf und anderen Orten. Das gemeinsame
Hobby vereint sie über manch organisatorische, finanzielle
und andere Unwägbarkeit hinweg. Manches Ereignis wird im
noch jungen Musikantendasein haften bleiben. Etwa das Aufspiel
zu einem der bedeutendsten deutschen Leistungsvergleiche für
Orchester und Ensembles: dem 3. deutschen Musikfestival in Friedrichshafen.
Mit dem Prädikat Mittelstufe gut im Wertungsspiel erreichten
die Sachsen im Feld der gestandenen Truppen ein beachtliches Ergebnis.
In Freiberg werden die jungen Musiker ein klassisch ausgerichtetes
Programm darbieten. Von Richard Wagners Festmusik, über Schostakowitschs
"The Second Waltz" wird das klingende Angebot bis hin
zu den orientalisch angehauchten "Selections from Caravans"
und unvergessenen Glenn-Miller-Melodien reichen. Die Veranstaltung
beginnt 15 Uhr.
Von Christof Heyden
26. 10. 2002
Freie Presse (Flöhaer Zeitung)
Das Jugendblasorchester Klein -
Erzgebirge Oederan e. V. unter Leitung von Carmen Fuchs kann in
seiner kurzen Geschichte bereits ein Jubiläum feiern.
Am 31. Oktober 2002 würdigt der Klangkörper mit einem
festlichen Konzert in der Nikolaikirche Freiberg sein 5 - jähriges
Bestehen. Der Auftritt der jungen Musikanten soll auch ein Anlaß
sein, Danke zu sagen an ihre Eltern, das Klein - Erzgebirge, der
Stadt Oederan und deren Gewerbetreibenden, dem Landratsamt Freiberg,
dem Sächsischen Blasmusikverband - kurz gesagt allen, die
das Orchester finanziell unterstützen.
Dem Rahmen entsprechend erwarten den Zuhörer überwiegend
festliche Musikstücke wie die Festmusik von Richard Wagner
und das Concertino für Tuba und Blasorchester von Franz Watz.
Ein Highlight des musikalischen Nachmittages ist sicher auch das
von Mike Batt komponierte Werk "Selections from Caravans",
das das Publikum musikalisch nach Arabien entführt.
Vereinsvorsitzender Torsten Lange wird in einer Festansprache
unter anderem das Engagement der Musikanten unter der musikalischen
Leiterin und Dirigentin Carmen Fuchs zum Ausdruck bringen.
Seit mittlerweile fünf Jahren begeistert das Orchester nicht
nur in der Oederaner Region. Höhepunkt der bisherigen musikalischen
Erfolge war die Teilnahme am 3. Deutschen Bundesmusikfest im Jahre
2001 in Friedrichshafen. Dort nahm das Orchester an einem Wertungsspiel
der Mittelstufe teil und errang das Prädikat "Gut".
"Mit dem Festkonzert", so heißt es von den jungen
Musikern, "wollen wir unserer Kreisstadt Freiberg eine musikalische
Referenz erweisen, sind wir doch in diesem Landkreis das einzige
Jugendblasorchester."
26. 10. 2002
Blitzpunkt Erzgebirge
Oederan. Da fielen markante Worte,
wie "beseelt von der göttlichen Gabe, Musik zu machen",
wurden allgemeine lobenswerte Charaktereigenschaften, wie Besessenheit,
Kraft oder Leidenschaft genannt, sogar von einer "Miss Leidenschaft"
wurde gesprochen.
Ja, und Recht haben sie, denn das Festkonzert anlässlich
des fünfjährigen Jubiläums des Jugendblasorchesters
Klein - Erzgebirge Oederan verriet eine Qualität, die kontinuierlich
durch eine straffe Probenarbeit wuchs, die letztendlich mit Auftritten
den Prozess des Reifens nachwies, so dass man mit den Worten von
Johann Wolfgang von Goethe sprechen darf: "Des echten Menschen
wahre Feier ist die Tat."
Es war eine Feier, die Unterhaltungswert mit Charisma besaß, in beispielgebender Harmonie verlief und mit unbändig viel Schöpfertum angereichert war. Und das ist insbesondere das Verdienst der musikalischen Leiterin und Dirigentin Carmen Fuchs. Wie das bekannte Fabeltier verfügt Frau Fuchs eben über sprichwörtlich gewachsene positive Charaktereigenschaften wie: Liebevoller Umgang mit dem Nachwuchs, Ausdauer, Geduld, ein aufgewecktes, ruheloses Reagieren, Beharrlichkeit, Schöpferisches, schlaues Agieren und eine feinsinnige, zielstrebige Geduld. Nur so kann man auch in nur fünf Jahren zu einem solchen beispielgebenden Niveau gelangen.
Da stand in dieser kirchlichen
Umgebung Feierliches neben dem Klassischen und dem liebenswerten
Evergreen. So erklangen unter anderem eine "Festmusik"
von Richard Wagner, eine "Ungarische Rhapsodie", "The
Second Waltz" von Dmitri Schostakowitsch
und die "Moonlight - Serenade" von Glenn Miller. Als
besondere Höhepunkte beziehungsweise als musikalisch sehr
fordernde Programmteile konnte man sicher das "Concertino
für Tuba und Blasorchester", Solist war Marcel Fuchs,
sowie den Knüller des Nachmittags "Selections from Caravans'"
bezeichnen. Langanhaltender Beifall, abschließend gar stehend
dargebracht, gehören gewiss nicht zum Alltag konzertanter
Veranstaltungen. Anteil daran hatte sicher auch die Sängerin
Elisabeth Letocha, die nicht nur durch die Kleidung einen angenehmen
Farbtupfer servierte, ihre Programmführung war durchwebt
mit interessanten Klassikerzitaten. Der Vorsitzende des Jugendblasorchesters,
Torsten Lange, ließ kurzweilig Stationen der Entwicklung
Revue passieren. Als besondere Gäste konnten Wolfgang Grüneberg,
Geschäftsführender Präsident des Sächsischen
Blasmusikverbandes, sowie Norbert Hein vom Mittelsächsischen
Kultursommer begrüßt werden.
Wenn der Klarinettist Alex Babst, der seit Bestehen des Orchesters hier musiziert, freudig ausspricht, dass ihm diese Arbeit sehr viel bedeutet, so kann man ihm und dem ganzen Orchester nur alles Gute für die künftige Arbeit wünschen. Im "Aladdin" von Dr. Khaled Al Hamdan, dem Freiberger Freund und Förderer des Vereins, klang die Festveranstaltung in geselliger Runde aus.
Von Klaus Theilemann
2. November 2002
Freie Presse (Flöhaer Zeitung)
Es ist schon etwas Besonderes, wenn
es in der heutigen Zeit gelingt, ein neues Blasorchester zu gründen,
junge Mitglieder zu werben, zu unterrichten und für ein Spiel
in einer Musiziergemeinschaft zu begeistern. Das dies nicht nur
finanzielles Startkapital sondern vor allem eine gehörige
Portion Elan und viel Energie einer eingeschworenen Führungsmannschaft
bedarf, dürfte bekannt sein. Um so mehr freuen wir uns als
Sächsischer Blasmusikverband,
dass unser jüngstes Mitgliedsorchester
sein fünfjähriges Jubiläum klangvoll feiern konnte.
Das JBO Klein-Erzgebirge Oederan hatte geladen und viele, wirklich
viele Gäste waren gekommen. In einer beeindruckenden Konzertatmosphäre,
die in der neu renovierten Freiberger Nikolaikirche nicht hätte
besser sein können, waren die Resultate einer engagierten
Aufbauarbeit zu erleben. Unter der Stabführung von Carmen
Fuchs erklang ein abwechslungsreiches und facettenreiches Programm,
das wieder einmal bewies, Musik kennt keine Grenzen und besonders
die Blasmusik ist Botschafter zwischen den Kulturen. Die Dirigentin
führte, wie gewohnt in ihrer schwarzen Lederhose gekleidet,
ihr Orchester durch verschiedenste Stilrichtungen der konzertant
- unterhaltenden Blasmusik. Dramaturgisch geschickt aufgebaut
präsentierte sich der Klangkörper in einer ansprechenden
Bühnenpräsenz und zeigte seine klanglichen Möglichkeiten.
Solotubist Marcel Fuchs wies Gestaltungswillen und Interpretationsvermögen
im Concertino für Tuba und Blasorchester von
Franz Watz auf. Einen Sprung in uns bisher noch fremde Kulturen
unternahmen die Musiker mit Selections from Caravans
von Mike Batt. Zu spüren war auch die Verbundenheit mit arabischen
Mitbürgern, die fördernde Mitglieder des Oederaner Orchesters
sind.
Da war freundschaftliche Akzeptanz und die Neugierde aufeinander
spürbar. Wieder einmal wurde der Beweis angetreten, dass
es eben nicht nur Ausländerfeindlichkeit in Deutschland gibt.
Doch zurück zum Konzert. Das Orchester überzeugte vor
allem im Blech- und Schlagzeugregister durch Spielsicherheit und
Gestaltungswillen. Leider trübten Intonationsschwankungen
im Holzregister den Gesamteindruck zu sehr. Daran gilt es zu arbeiten.
Wünschen wir den Oederanern auch für die Zukunft viel Kraft und Elan und mögen der Führungsmannschaft um Carmen Fuchs und Vereinsvorsitzenden Torsten Lange niemals die Ideen ausgehen, um Ihre Orchestermannschaft sicher in die Zukunft zu führen .
Übrigens fanden die ersten D Prüfungen nach der neuen sächsischen Aus- und Weiterbildungsordnung in einem Musikverein, in diesem Jahr in Oederan statt. Von insgesamt 16 Teilnehmern konnten 13 MusikerInnen das Leistungsabzeichen D 1 in Bronze überreicht werden. Auch dies Beweis dafür, dass eine gute Orchesterarbeit erst mit einer soliden Ausbildung gelingen kann. Auch dazu dem JBO Klein-Erzgebirge Oederan unseren herzlichen Glückwunsch.
Heiko Schulze
Landesmusikdirektor
Aus der Konzertrezension von Klaus Theilemann, Freie Presse (Flöhaer Zeitung) vom 02. November zitiert:
Es war eine Feier, die Unterhaltungswert
mit Charisma besaß, in beispielgebender Harmonie verlief
und mit unbändig viel Schöpfertum angereichert war.
Und das ist insbesondere das Verdienst der musikalischen Leiterin
und Dirigentin Carmen Fuchs. Wie das bekannte Fabeltier verfügt
Frau Fuchs über sprichwörtlich gewachsene positive Charaktereigenschaften
wie: Liebevoller Umgang mit dem Nachwuchs, Ausdauer, Geduld, ein
aufgewecktes, ruheloses Reagieren, Beharrlichkeit, schöpferisches,
schlaues Agieren und eine feinsinnige, zielstrebige Geduld. Nur
so kann man auch in nur fünf Jahren zu einem solchen beispielgebenden
Niveau gelangen.
Sachsens Bläserpost 04/2002